Niederzurren als effektivste Sicherung
Zur ordnungsgemäßen Ladungssicherung sind bestimmte Kenntnisse sowie die Einhaltung der vorgeschriebenen Regeln in Bezug auf Techniken zur Sicherung von Transportgütern erforderlich. Das bekannteste Verfahren, welches auch am häufigsten eingesetzt wird, ist das sogenannte Niederzurren (kraftschlüssige Ladungssicherung). Hierfür werden als Hilfsmittel primär Spanngurte benötigt. Zur Unterstützung der kraftschlüssigen Sicherung von Transportgütern haben sich vor allem Zurrschienen und eine punktuell eingesetzte Antirutschmatte bewährt.
Techniken und Verfahren zur Ladungssicherung
Beim Niederzurren werden Transportgüter auf einem Anhänger oder der Ladefläche eines LKWs durch Zurrgurte und dem dadurch entstehenden Kraftschluss fixiert. Dieser presst die Ladung fest auf den Fahrzeugboden. Die Spanngurte werden dafür in montierte Zurrösen an Zurrpunkten eingehängt, sodass beispielsweise ein Zurrgurt mit Ratsche die Güter individuell fixieren kann.
Maßgebliche Informationen darüber, welche und wie viele Zurrmittel für den jeweiligen Transport letztendlich einzusetzen sind, bietet die VDI-Richtlinie 2700. Hier sind Anleitungen zur Berechnung der nötigen physikalischen Gesetze aufgeführt, die zur Ladungssicherung von Transportgütern zu beachten sind.
Soll die Ladungssicherung ausschließlich kraftschlüssig sein, sind Spanngurte bzw. Zurrgurte einzusetzen, die über einen hohen STF-Wert (Standard Tension Force) verfügen. Bei einer formschlüssigen Ladungssicherung wird das Transportgut dagegen bereits lückenlos und bündig, mithilfe von Schräg- und Diagonalzurren verladen. Eine weitere Möglichkeit ist das sogenannte Bucht-/Kopflashing. Diese wird allerdings nur angewendet, wenn der Aufbau des Fahrzeuges die dadurch entstehenden Kräfte aufnehmen kann.
Auch wenn die Berechnung ergibt, dass lediglich ein Zurrgurt nötig ist, sollten stets zwei Spanngurte verwendet werden. Der Grund für diese Empfehlung begründet sich darin, dass bei Ausweichmanövern oder starkem Bremsen das Transportgut unterhalb des einen Gurtes herausrutschen kann. Um diese Möglichkeit zu vermeiden, ist gegenseitiges Verspannen durch Spanngurte wichtig. Zudem sollte jede Seite des Transportgutes mindestens durch einen Ratschenzurrgurt gesichert werden.
Essenzielle Winkel der Spanngurte zum Niederzurren
Zum korrekten Niederzurren ist der Winkel von Zurrgurten äußerst wichtig. Liegt dieser zwischen 83 Grad und 90 Grad ergibt sich eine optimale Vorspannkraft. Unterhalb von 83 Grad wird die Wirkung der Vorspannkraft zunehmend verringert. Werte, die unter 30 Grad liegen, sind unbedingt zu vermeiden. Daher gilt, je flacher Spanngurte angelegt werden, umso geringer ist die Vorspannkraft, die das Transportgut absichert.
Weiteres Zubehör zum Niederzurren
Um Niederzurren als effektive Ladungssicherung zu nutzen, sind Matten aus rutsch-hemmenden Materialien oder Antirutsch-Pads empfehlenswert. Diese erhöhen die Reibungskraft sowie den Gleit-Reibewert, welche sich beispielsweise zwischen Fahrzeugboden und Ladung aufbauen und das Verrutschen des Transportgutes verhindern.
Kantenschoner als Schutz
Damit sich die Vorspannkraft (STF) optimal auf beide Seiten des Transportgutes verteilt, sind sogenannte Kantenschutz-Winkel ideal. Dadurch werden einerseits die Waren vor Beschädigungen durch Zurrgurte geschützt, andererseits sorgt der Kantenschutz für eine ausgeglichene Kraftverteilung auf dem Transportgut.
Niederzurren ist grundsätzlich als Ladungssicherung von Transportgütern geeignet, die formstabil sind, da Zurrgurte die Waren fest auf eine Ladefläche pressen.