Antirutschmatten sind KEINE Alternative für individuellen Kantenschutz
Die Antirutschmatte ist generell für die Ladungssicherung konzipiert. Diese wird flach (180 Grad Winkel) unterhalb der Transportgüter ausgelegt. Dadurch ist das Verrutschen von Kisten, Paletten sowie anderen Gegenständen bei plötzlichen Ausweich- / Bremsmanövern kaum möglich. Die Antirutschmatte wird somit, falls korrekt eingesetzt, nur von oben gleichmäßig belastet.
Kantenschützer (90 Grad Winkel) sichern eine Ladung, indem diese auf die Kanten der Waren und Verpackungen gesetzt werden. So werden einerseits Spanngurte und Zurrgurte, welche einzelne Gegenstände fixieren, vor Beschädigungen geschützt. Andererseits sind empfindliche, sensible Gegenstände vor teilweise doch extrem hohen Vorspannkräften der Zurrgurte geschützt.
Kantenschutz schützt Ladegüter
Bei palettierten Ladungen besteht stets das Risiko von Beschädigungen durch scharfe Kanten, die unter anderem beim Heben, Verladen oder durch Fahrbewegungen entstehen. Um dies zu vermeiden, werden Kantenschutzwinkel, Kantenschutzprofile oder Kantenschutzleisten verwendet. Daher sind für den smarter Kantenschutz als Ladungssicherung in gewissen Situationen Normen sowie Verordnungen verpflichtend.
Wird allerdings eine Antirutschmatte als Alternative für Kantenschutz genutzt, wird die Matte Kräften ausgesetzt, welche dessen Material schädigt. Daraus resultiert, dass sogar eine Antirutschmatte mit über acht Millimeter Stärke zuerst bröselt und anschließend brechen kann. Des Weiteren wird durch das rutschhemmende Material der Antirutschmatte verhindert, dass Zurrgurte ihre Vorspannkraft nicht mehr gleichmäßig auf der Ladung verteilen können. Die Sicherung der Fuhre verliert an Wirksamkeit.
Zudem ist die klassische Antirutschmatte nicht in Normen und Verordnungen als Alternative für effizienten Kantenschutz aufgeführt. Diese Art Schutzmaßnahme kann daher bei Kontrollen zu Bußgeldern führen. Unternehmen und Privatleute sollten deshalb in widerstandsfähigen und wieder verwendbaren Kantenschutz (beispielsweise aus Thermoplastik oder Kunststoff) investieren, damit jede Fuhre nachhaltig und rechtskonform gesichert ist.
Antirutschmatte zur ordentlichen Fixierung
Für eine einfache und zuverlässige Ladungssicherung sollten einige minimale Regeln beachtet werden. Bereits bei der Beladung lassen sich Paletten, Kartonagen und Wickelfolien innerhalb weniger Minuten einer Sichtprüfung unterziehen. Werden hierbei Mängel an den Verpackungen oder selbst winzige Beschädigungen erkannt, lässt sich unmittelbar reagieren beziehungsweise die Fixierung durch Spanngurte nachbessern.
Die Ladefläche von PKW-Anhängern und in Transportern beziehungsweise LKWs muss stets sauber gehalten und regelmäßig gefegt werden. Denn steht die Ladung sicher und Zurrgurte können wesentlich effektiver an den Zurrpunkten befestigt werden. Somit ist ein Besen das Utensil, welches bei regelmäßigen Transporten im LKW äußerst wichtig ist. Auf einer verschmutzten Ladefläche nutzt auch eine Antirutschmatte nicht als Sicherung gegen Verrutschen.
Zurrgurte als universelle Sicherung für Ladungen
Ist zur Sicherung einer Fuhre im PKW-Anhänger, LKW oder Transporter keine formschlüssige Fixierung möglich oder ergeben sich trotz aller Umsicht doch Ladelücken, müssen Spanngurte oder Sperrstangen bzw. Ladebalken eingesetzt werden.
Sämtliche Hilfsmittel für eine ordentliche Ladungssicherung werden im Transportwesen sowie bei regelmäßigen Transporten mit einem PKW-Anhänger enormen Belastungen ausgesetzt. Daher können beispielsweise Zurrgurte schnell Materialermüdung und Risse zeigen. Selbst eine hochqualitative Antirutschmatte kann reißen und Sperrstangen verbiegen sich. Da diese Hilfsmittel als Lebensversicherung bei beladenen Transportern gelten, müssen sämtliche Utensilien stets gepflegt, vor einem Transport kontrolliert und auch bei minimalen Beschädigungen ausgetauscht werden.
Eine effiziente Ladungssicherung einsetzen muss immer wieder trainiert werden. Denn Risiken und Gefahren schnell erkennen und beheben, erweist sich oft als schwierig. Doch bereits kleinere Fehler können bei abruptem Bremsen, extremen Kurven oder plötzlichen Ausweichmanövern zum Verrutschen von Gütern führen oder sogar den gesamten Verlust des Transportgutes nach sich ziehen. Eine effektive Ladungssicherung beginnt also bereits beim Fegen der Ladefläche!
Innerbetriebliche Sicherung bei Transporten
In Industrie-Unternehmen und produzierenden Betrieben ist es meistens notwendig, dass die unterschiedlichsten Roh- / Fertigprodukte sowie Materialien im Betrieb transportiert werden müssen, bevor der Weg zum Endkunden beginnt. Auch hier ist eine ordentliche Ladungssicherung erforderlich, um beispielsweise Unfälle und Beschädigungen an Gütern zu vermeiden.
Innerbetrieblich muss die Sicherung von Gegenständen in der Handhabung unkompliziert und schnell erfolgen, da die Strecken normalerweise sehr kurz sind. Neben einer Antirutschmatte, Antirutschkartonagen oder Antirutschpapier sollten stets Zurrgurte für Kartonagen und Kisten auf geschlossenen Anhängern verwendet werden. Spanngurte lassen sich schnell und leicht anlegen sowie zum Bündeln vieler Packstücke verwenden. Auf Plattformwagen werden Zurrgurte beispielsweise für Paletten eingesetzt.