Gut gesichert bedeutet beste Absicherung
Im professionellen Güterverkehr hat die Ladungssicherung in den letzten Jahrzehnten beständig an Bedeutung gewonnen und dabei auch viele Innovationen erfahren.
Im Bereich der Ladungssicherung im PKW finden die seitdem gemachten Entwicklungen jedoch leider nur selten eine breite Anwendung. Teilweise liegt dies an der geringen Übertragbarkeit von Systemen wie Klemmbalken und Zurrschienen auf den Privatanwender. Viel öfter liegt dieses Versäumnis jedoch am Unwissen der entsprechenden Fahrer, welcher Gefahr sie sich und andere dabei aussetzen. Sowohl bei regelmäßigen Beförderungen als auch beim kurzen Besuch im Baumarkt kann die Zuladung bei mangelnder Ladungssicherung schnell zum tödlichen Geschoss für die Insassen oder andere Verkehrsteilnehmer werden. Insbesondere gilt dies natürlich, wenn erst gar keine Absicherung angebracht wird. Ein guter Anlass, die wichtigsten Punkte der Ladungssicherung am PKW einmal kurz zusammenzufassen.
Reibung ist entscheidend - nicht Gewicht
Der häufigste Irrglaube bezüglich der Zuladung ist, dass sich diese aufgrund ihres Eigengewichts quasi "von selbst" absichern müsste. Also je schwerer ein Gegenstand ist, desto schwieriger ist es, ihn in Bewegung zu versetzen. Dieser Gedanke ist jedoch grundlegend falsch, befindet sich die Ladung doch während der Fahrt bereits in Bewegung und der Zweck der Ladungssicherung im Auto ist es, bei einer plötzlichen Bremsung oder auftretenden Zentrifugalkräften die Ladung an Ort und Stelle zu halten.
Diesbezüglich ist vornehmlich die auftretende Reibung mit dem Untergrund entscheidend. Deshalb verwenden professionelle Kraftfahrer oftmals Antirutschmatten aus Gummi oder angeraute Ladeflächen um eine einfachere Absicherung anbringen zu können. Durch Zurrgurte oder andere Spannmittel lässt sich dann die meiste gängige Ladung einfach und sicher befestigen.
Auf die Zurrpunkte kommt es an
Entscheidend bei der Anbringung von Spannmitteln für die Ladungssicherung im Auto sind die vorhandenen Anschlagpunkte und deren maximal mögliche Belastung. Diese wird normalerweise in Newton oder daN (also mit dem Faktor 10) angegeben. Diese Zugkraft findet sich im Gegenzug auch auf den Zurrmitteln wieder und sollte entsprechend zusammenpassen. Gängige Zurrösen in PKW verkraften oftmals nur 250 - 300 daN, während in Kastenwagen verbaute Zurrpunkte auch gerne für 800 - 900 daN ausgelegt sind.
Verpackungseinheiten bilden
Für Kleinteile oder besonders anfällige Gegenstände bietet es sich an, für die Ladungssicherung am Auto eine feste Verpackungseinheit zu bilden. Mithilfe einer Kiste oder Box mit festem Deckel kann man entsprechende Ladung schnell und sicher verstauen.
Absicherung nach vorne
Entscheidend für die Ladungssicherung generell ist vor allem die Absicherung nach vorne. Denn in dieser Richtung wird bei einer plötzlichen Vollbremsung die meiste Kraft frei und eine nicht gesicherte Ladung kann zum plötzlichen Geschoss werden. Dies gilt entsprechend auch für die Ladungssicherung im PKW.
In der Praxis der Ladungssicherung im PKW bedeutet dies beispielsweise, ein langes Brett oder Rohr aus dem Baumarkt bis in den Beifahrer-Fußraum nach vorne zu führen und anschließend zu sichern. Dabei können dann Spanngurte oder auch ein Ladungssicherungsnetz zum Einsatz kommen.
Modulare Ausstattung ermöglicht schnelle Anpassungen
Vor allem bei regelmäßigen Beförderungen und der regelmäßigen Ladungssicherung im Auto bietet es sich an, in ein modulares System zu investieren, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Dabei kann dieses bereits aus einer Kombination von einigen grundlegenden Komponenten bestehen. Zurrgurte bieten sich für die meisten Fälle besonders gut an und sind zudem platzsparend mitzuführen. Ebenso eine Kiste, in welcher die Zurrmittel gegebenenfalls selbst Platz finden können. Bei regelmäßiger Nutzung zum Beispiel zur Berufsausübung oder für die Ausübung eines regelmäßigen Hobbys kann sich auch für die Ladungssicherung im PKW die Anbringung eines festen Systems wie Zurrschienen oder Zurrpunkte schnell bezahlt machen.